32.000 Tonnen in 8.000 Einzelaufträgen von 350 Lieferanten aus über 20 Ländern – diese Transportvolumen empfangen und versenden die 21 europäischen Werke von Brose jeden Monat.

Damit der fünftgrößte Autozulieferer weltweit die Anforderungen der Supply Chain seiner Kunden erfüllen kann, muss bei der Belieferung seiner eigenen Werke alles stimmen. Daran hat DB Schenker einen großen Anteil.

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Übergabe des Key Supplier Awards von Brose an DB Schenker
Ausgezeichnete Zusammenarbeit: Vertreter des Zentraleinkaufs von Brose bei der Übergabe des Key Supplier Awards an Harald Scheler, Geschäftsstellenleiter in Coburg, und Hartmut Eckardt, den Key Account Manager von DB Schenker für Brose. © Schenker Deutschland AG

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Für die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit erhielt das Logistikunternehmen von Brose nun den „Key Supplier Award 2016“. Beim Event in Bamberg bedankte sich der Automobilzulieferer insbesondere für das Engagement der Mitarbeiter im Complex Solution Center (CSC) von DB Schenker Bamberg. Für den Autozulieferer organisieren sie alle Bereiche der Beschaffungslogistik. Neben der Zollabwicklung gehören dazu die Disposition, Abwicklung und Abrechnung der Lieferungen, die täglich von diversen Stückgut- und Teilladungsverkehren sowie etwa 70 und 80 Milkrun- und Direkt-Lkw durchgeführt werden.

Wir von logistik aktuell haben uns die logistischen Prozesse für Brose mal genauer angesehen.

Bevor die Fracht auf die Reise geht: Von der Avisierung…

Als First Tier Automotive Supplier hat auch für Brose eine reibungslose Beschaffungslogistik zu seinen Werken einen hohen Stellenwert. Und die beginnt bei den eigenen Lieferanten. In Europa sind das rund 350 Unternehmen, von denen oftmals täglich Produktionsmaterialien an die einzelnen Brose Standorte verschickt werden. Über das von Brose eingeführte einheitliche Online-Avistool erhalten die Disponenten im Bamberger Complex Solution Center die Buchungsinformationen auf Einzelsendungsbasis.

…bis zur Koordinierung der Disposition

Von der Avisierung bis zur Abholung vergehen dann in der Regel nicht mal 24 Stunden. Auf vielen Lieferantenrouten beträgt die Reaktionszeit sogar weniger als 10 Stunden. In dieser Zeit disponieren die Mitarbeiter des CSC die Fracht: Sie sorgen dafür, dass zur vorgegebenen Abholzeit ein geeignetes Fahrzeug zur Beladung bereit steht. Einer der Erfolgsfaktoren ist hier die enge Zusammenarbeit der Bamberger Disponenten mit dem Betreiber des Online-Avistool, den jeweiligen Brose-Standorten und Cross-Docks.

Die erste Etappe: vom Zulieferer zum Cross-Dock

Zum vereinbarten Zeitpunkt nimmt der Lkw die Ladung beim Lieferanten auf. Schon hier zählt Pünktlichkeit. Denn damit die Produktion in den Brose Werken nicht ins Stocken gerät, müssen die Transporte ihr Ziel wie vereinbart erreichen. Um dies zu ermögliche, fahren die Lkw auf den Hauptrouten in geregelten Fahrplänen. In Zusammenarbeit mit den Hauptlieferanten wurden dafür fest getaktete Direkt- und Milkrunverkehre entwickelt. Die Ziele davon: die bestmögliche Auslastung der Lkw sowie optimale Bestände in den Werken.

Ist die Fracht auf der Straße beginnt die Reise – entweder direkt in eines der Werke oder zu einem der Cross-Docks. An den zentralen Umschlagsstellen in Deutschland und Tschechien werden die Sendungen für die Hauptlauftransporte gebündelt. Von dort geht die auf einem Hauptlauf-Lkw konsolidierte Fracht anschließend auf die nächste Etappe zu den europäischen Brose Werken.

Monitoring während des Transports

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Complex Solutions Center in Bamberg
Complex Solutions Center in Bambger: Von hier aus koordiniert DB Schenker die Beschaffungslogistik für Brose. © Schenker Deutschland AG

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Während der gesamten Dauer des Transports ist das Bamberger Complex Solution Center up-to-date: Wo befinden sich die Lkw, welche Ladung ist an Bord und wie sieht’s mit dem Zeitplan aus – das CSC weiß Bescheid. Die eigenen Trailer von DB Schenker sind mit einem GPS-Ortungssystem ausgestattet. Damit können die Disponenten jederzeit den Standort des Lkw ausmachen und auf Verspätungen proaktiv reagieren. Zudem sind mit den eingesetzten Frachtführern „Check Calls“ vereinbart. So kann auch die Position der Lkw festgestellt werden, die noch nicht mit den Ortungssystemen ausgestattet sind.

Nach der Lieferung: Leergutrückführung und Rechnungsstellung

Geschafft! Die Sendung mit dem Produktionsmaterial erreicht pünktlich das entsprechende Brose Werk. Die Teile werden vereinnahmt und gehen zeitnah in die Weiterverarbeitung. Für das Logistikunternehmen geht aber auch jetzt die Arbeit weiter – mit der Rückführung des Leerguts an die Lieferanten. Von den Brose Werken führt der Transportweg dabei entweder direkt zu den Lieferanten oder über eines der Cross-Docks.

Nach Abschluss des Lieferprozesses geht das Complex Solution Centers in Bamberg einer weiteren seiner Kernkompetenzen nach: der zentralen Abrechnung aller Frachtleistungen für die Brose Gruppe. Im Rahmen dieser Aufgabe versorgen die Mitarbeiter von DB Schenker Brose mit den gewünschten KPIs. Um diesen Prozess zu vereinfachen, wurde die Zentralabrechnung erst 2013 mit einem neuen Tool optimiert und auf die Anforderungen von Brose abgestimmt. Ein weiterer Meilenstein war 2016 die Umstellung auf eine elektronische Rechnungsstellung direkt in das Brose-System (e-billing).

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Ziel der Zusammenarbeit: Optimierungen der Beschaffungslogistik und der Supply Chain

Die Rechnungsstellung ist aber bei weitem nicht der einzige Prozessbereich, den Brose gemeinsam mit dem Logistikdienstleister DB Schenker optimiert. Vielmehr steht die gesamte Zusammenarbeit beider Unternehmen für die Verbesserung der Prozesse entlang der kompletten logistischen Supply Chain. Die strategische Kooperation begann 2005, als DB Schenker die Materialströme der europäischen Werke analysierte und anschließend Brose bei der Neuorganisation unterstützte. Seitdem wurde DB Schenker bei vielen Projekten mit einbezogen, u.a bei der Implementierung neuer Brose Standorte zum Beispiel in Russland, Ungarn und Süditalien oder bei der Umsetzung von Beschaffungskonzepten aus Nicht-EU-Ländern.

Umso verständlicher, dass sich die beteiligten Mitarbeiter von DB Schenker ganz besonders über den Key Supplier Award 2016 von Brose freuen. Laut Hartmut Eckardt, Key Account Manager für Brose im europäischen Landverkehr bei DB Schenker, ist die „Auszeichnung eine Motivation, die gemeinsame Erfolgsgeschichte in der langjährigen, strategischen Partnerschaft weiterzuschreiben.“

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