Die Elektromobilität hat sich in der Logistik bislang nur in einigen wenigen Bereichen durchgesetzt. Gabelstapler oder Flurförderfahrzeuge sind in den heutigen Logistikzentren meist mit einem elektrischen Antrieb unterwegs. Im Fernverkehr und in der Stückgut-Logistik werden dagegen bislang kaum elektrische Fahrzeuge eingesetzt. Das könnte sich nach Meinung von Experten aber schon in wenigen Jahren ändern.

Auf diesen Tag bereitet sich die Schenker Deutschland AG mit einem neuen Pilotprojekt vor. iHub heißt das Projekt – und hat nichts mit dem kalifornischen Computerhersteller, sondern mit intelligenter Disposition zu tun. „Mit iHub wollen wir zeigen, wie ein IT-gestütztes System Lkw-Flotten effizient steuern kann, die aus dieselbetriebenen und elektrischen Fahrzeugen bestehen“, sagt Martin Sonnenberg, der als Global Innovation Manager bei DB Schenker den Piloten mit vorangetrieben hat.

[selectivetweet float=“left“]Das iHub-Projekt von DB #Schenker bei den #Energy Awards unter den ersten Drei[/selectivetweet]

Mit dem Konzept hat die Schenker Deutschland AG die Fachwelt überzeugt. Bei den Energy Awards zum Beispiel ist das DB Schenker iHub als einziges Logistik-Projekt in der Kategorie Mobilität nominiert worden. Die Auszeichnung ist eine Initiative der Medienunternehmen Handelsblatt und n-tv, den Beratern von KPMG und BearingPoint sowie General Electric und Energate. Die Awards zeichnen herausragende Projekte im Rahmen der Energiewende aus.

Räumliche Nähe zur Innenstadt

Unter den vielen DB Schenker-Niederlassungen in Deutschland hat sich die Berliner Geschäftsstelle besonders für den Testbetrieb angeboten, weil sie nahe an der Innenstadt liegt – und so das Manko der e-mobilen Lastwagen, die geringe Reichweite, ausgleicht. Dort sollen künftig drei Elektro-Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 18 Tonnen fahren. Die Software berechnet genau, welche Routen sie nutzen, um nicht zeitaufwändig unterwegs aufgeladen werden zu müssen. Anschließend werden die Daten ausgewertet, um die Routen weiter zu entwickeln und gleichzeitig die Fahrzeuge effizienter einzusetzen.
„Wir haben festgestellt, dass Elektromobilität hervorragend in unsere Prozesse passt, denn wir fahren tags auf festgelegten Routen“, sagt Sonnenberg. „So bleibt nachts genug Zeit, um die Fahrzeuge wieder aufzuladen.“

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Noch steckt das Projekt in der ersten Phase: Dabei nutzen die Logistiker einen elektrischen Kleinlaster, erst ab dem Jahresbeginn 2017 soll der erste 12-Tonner bereit stehen. Hintergrund ist, dass die großen Lkw-Hersteller bislang noch keine elektrisch angetriebenen Lkws produzieren – und die Umrüstung bestehender Lastwagen entsprechend kostspielig ist.

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„Die Anschaffung solcher Lastwagen ist derzeit so teuer, dass der Einsatz nicht wirtschaftlich ist“, sagt Sonnenberg. „Keiner der großen Hersteller hat solche Lkws im Programm. Vor allem die Batterie, die rund 300 Kilometer Reichweite bieten muss, ist sehr teuer.“ Daher geht es für die Schenker Deutschland AG vor allem darum, die Disposition solcher Reichweite beschränkter Fahrzeuge zu erproben.

Erfolgreiches Projekt zemi-sec

Was den Einsatz von elektrischen Kleinlastern betrifft, hat der Logistiker schon vor einigen Jahren mit dem Projekt zemi-sec viel Erfahrung gesammelt. Dabei ging es um die Abstimmung der unterschiedlichen elektromobilen Komponenten im Fahrzeug, also Motor, Batterie, Ladesystem und Leistungsregelung.

Wie bei zemi-Sec setzt die Schenker Deutschland AG auch bei diesem Projekt auf die Partnerschaft mit anderen Unternehmen. Der Logistiker kooperiert mit FRAMO, einem Hersteller von Elektro-Lkws in Sachsen, sowie mit dem Softwarehaus PTV aus Karlsruhe, dem Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI in Dresden und dem Institut für postfossile Logistik in Münster.

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