Auch einen Monat nach dem verheerenden Wirbelsturm „Matthew“ Anfang Oktober 2016 ist die Lage in Haiti weiterhin katastrophal. In den stark betroffenen Gebieten droht eine Hungersnot, zudem breitet sich die Cholera aus. Die Vereinten Nationen sprechen inzwischen von einem „Wettlauf gegen die Zeit“. Haiti ist weiterhin auf Hilfe der Weltgemeinschaft und humanitäre Logistik angewiesen.

[selectivetweet float=“left“]#Humanitäre Logistik für die Ärmsten der Armen: Hilfe für #Haiti nach dem Wirbelsturm Matthew[/selectivetweet]

Die Deutsche Bahn Stiftung, das Kinderhilfswerk nph deutschland, sowie sieben weitere Hilfsorganisationen leisten Hilfe: humedica, Mitglieder des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“, die Hilfsorganisationen action medeor, ADRA, CARE, Johanniter-Unfall-Hilfe und World Vision. Gemeinsam haben die Organisationen mit logistischer Unterstützung von DB Schenker am 11. November insgesamt 73 Tonnen Hilfsgüter in die vom Wirbelsturm „Matthew“ zerstörten Gebiete gebracht.

PK-Teilnehmer halten Banner in die Höhe
Pressekonferenz fuer die Hilfsgueterlieferung nach Haiti am 10.11.16 (v.l.n.r.) Dr. Niklas Wilmking, Leiter Luftfracht Schenker Deutschland, Dr. Karl-Friedrich Rausch, Stv. Beiratsvorsitzender Deutsche Bahn Stiftung gGmbH, M.C. Michele Dominique Raymond, Geschäftsträgerin a.i. der Republik Haiti, Botschaftsrätin, Heiko Seeger, Vorstand Kinderhilfswerk nph deutschland e.V., Manuela Rossbach, Geschäftsführerin Aktion Deutschland Hilft © DB AG/Roselieb

14.000 Kartons per Luftfracht

Der Hilfstransport umfasst Zelte, Planen, Erste-Hilfe-Sets, Hygiene- und Cholera-Kits, Trinkwasserfilter, Wassertabletten, sterile Spritzen und Kinder- und Babykleidung. Damit kann unter anderem sauberes Trinkwasser bereitgestellt und eine medizinische Versorgung gewährleistet werden. Dies ist besonders wichtig, um Infektionskrankheiten wie die Cholera einzudämmen. Der Wert der Hilfe beträgt zusammen rund 350.000 Euro. Die Verteilung vor Ort übernehmen die im Land tätigen Organisationen mit ihren haitianischen Partnern.

Laut den Vereinten Nationen sind gegenwärtig 2,1 Millionen Menschen – ein Fünftel der Bevölkerung – von den Auswirkungen des Hurrikans „Matthew“ betroffen. 1,4 Millionen Menschen brauchen humanitäre Hilfe und mehr als 800.000 Menschen benötigen dringend Nahrungsmittel. „Insbesondere sind ländliche Regionen von den Auswirkungen betroffen, die schon vor dem Hurrikan schwer zugänglich waren, was die Hilfsarbeiten zusätzlich erschwert“, sagt Dr. Bärbel Kofler, Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe.

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Eine Straße in Port-au-Prince mit metertiefen Schlaglöchern: Haitis Infrastruktur war schon vor dem Erdbeben 2010 marode © Axel Novak
Eine Straße in Port-au-Prince mit metertiefen Schlaglöchern: Haitis Infrastruktur war schon vor dem Erdbeben 2010 marode © Axel Novak
Halbfertige Baustellen abseits der Landeshauptstadt, hier in Jacmel © Axel Novak
Halbfertige Baustellen abseits der Landeshauptstadt, hier in Jacmel © Axel Novak
Viele Landstriche sind nur über ausgewaschene Wege und erodierende Pisten erreichbar © Axel Novak
Viele Landstriche sind nur über ausgewaschene Wege und erodierende Pisten erreichbar © Axel Novak

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Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, Mitglied im Kuratorium des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“, begrüßt das Engagement: „Es ist wichtig und unterstützenswert, wenn wir von Deutschland ein Zeichen der Hoffnung senden und Hilfsorganisationen koordiniert zusammenarbeiten, um den Menschen in Haiti möglichst schnell und unkompliziert helfen zu können.“
DB Schenker leistet schon seit vielen Jahren humanitäre Dienste, auch in Haiti. Nach dem Erdbeben im Januar 2010 hatte DB Schenker rasch geholfen, Hilfsgüter in das zerstörte Land zu bringen. In Frankreich arbeitet DB Schenker seit 2010 kontinuierlich mit Hilfsorganisationen zusammen, um Hilfe für den Karibikstaat zu bringen.

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Erneuter Rückschlag
Haiti ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre: Vier Fünftel der Haitianer leben von weniger als 2 US-Dollar am Tag. Das Land ist stark abhängig von internationaler Hilfe und von den Überweisungen der Auslandshaitianer.
Von den Auswirkungen des verheerenden Erdbebens im Januar 2010, bei dem mehr als 300.000 Menschen starben, hat sich das Land nur schwer erholt. Der Wirbelsturm im Oktober 2016 hat wieder hunderte Todesopfer gefordert und tausende Haitianer obdachlos gemacht.
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