Schon seit geraumer Zeit beschäftigt sich DB Schenker mit der Integration von vernetzten, automatisierten Lkw-Flotten in die logistischen Prozesse. Nun geben der Logistikdienstleister und der Fahrzeughersteller MAN den Startschuss für die Entwicklung vernetzter Lkw-Kolonnen. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag haben beide Unternehmen auf der transport logistic-Messe in München unterzeichnet.

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Gerhard Klein, Leiter Engineering Central bei MAN und Ewald Kaiser Chief Operating Officer Freight bei DB Schenker © Jet-Foto, Kranert
Gerhard Klein, Leiter Engineering Central bei MAN und Ewald Kaiser Chief Operating Officer Freight bei DB Schenker © Jet-Foto, Kranert

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„Vernetztes und autonomes Fahren wird den Transport der Zukunft revolutionieren. Mit dem heute unterzeichneten Vertrag festigen wir unsere Zusammenarbeit mit MAN. Zugleich unterstreichen wir unseren Anspruch, Treiber digitaler Geschäftsmodelle im Sinne unserer Kunden zu sein“, sagt Ewald Kaiser Chief Operating Officer Freight bei DB Schenker. „Platooning liefert uns und unseren Kunden eine Antwort auf die Forderung nach durchweg transparenten sowie schnelleren und zugleich umweltfreundlicheren Abläufen. Wir versprechen uns aus dem Test auch eine Aussage zu den konkreten Effizienzpotenzialen im realen Einsatz über einen längeren Zeitraum“

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Unter Platooning versteht man ein Fahrzeug-System für den Straßenverkehr, bei dem mindestens zwei Lkw auf der Autobahn mit Hilfe von Fahrassistenz- und Steuersystemen in geringem Abstand hintereinander fahren können. Durch eine elektronische Kopplung der Fahrzeuge erhöht sich die Verkehrssicherheit, gleichzeitig sinken der Kraftstoff-Verbrauch und die CO2-Emission.

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Erste Tests 2018

Ab Frühjahr 2018 will DB Schenker Lkw-Kolonnen im regelmäßigen Betrieb auf der Straße testen. Der Einsatz dauert mehrere Monate, Berufskraftfahrer von DB Schenker sollen weiter am Steuer sitzen. Zu Beginn der Testphase sollen 2er-Platoons auf der A 9 zwischen den DB Schenker-Niederlassungen München und Nürnberg fahren. Später könnten die Fahrzeuge bis zu dreimal täglich zwischen den beiden DB Schenker-Logistikzentren pendeln.
„Wir sind die Ersten weltweit, die Platooning in einem Pilotprojekt unter Praxisbedingungen und im Realbetrieb testen werden, also mit realer Ladung und regelmäßiger Frequenz“, sagt Dr. Ane-Kristin Reif-Mosel, Projektmanagerin im Bereich Strategy & Corporate Development bei DB Schenker. Das Pilotprojekt soll DB Schenker und MAN helfen, technische und strukturelle Fragen zu beantworten: Wann ist die Bildung eines Platoons sinnvoll? Wie kann der Zusammenschluss und das Auflösen je nach Situation und Verkehrslage am besten gestaltet werden? Welche Daten zur Überwachung des Platoons müssen an Hersteller und Logistiker übermittelt werden?

[selectivetweet float=“left“]Auf der #transportlogistic vereinbaren DB Schenker und MAN eine Kooperation für #Platooning-Verkehre[/selectivetweet]

DB Schenker will testen, wie Platooning-Verkehre am besten im die Logistikabläufe eingebunden werden können. Gemeinsam mit der Hochschule Fresenius untersuchen die Projektpartner außerdem, wie die Lkw-Fahrer mit der neuen Technologie zurechtkommen.

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