Beim Forum Automobillogistik 2018 am 31. Januar und 1. Februar diskutierten Vertreter aus der Transport- und Automobilbranche Themen der Digitalisierung, Automatisierung und des Risikomanagements. Motto der sechsten Ausgabe der Veranstaltung war „Chancen durch Transparenz ‒ sehen, verstehen, handeln“. Der besondere Fokus des Events des Verbands der Automobilindustrie (VDA) und der Bundesvereinigung Logistik (BVL) lag auf der Frage, wie Daten für mehr Transparenz in der Prozesskette und Blockchain für ein Plus an Informationssicherheit sorgen könnten. Daneben wurden auch E-Mobilität und autonome Systeme thematisiert.

Transparenz statt Abschottung entlang der Supply Chain

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Eröffnung des FAL 18
Das Forum Automobillogistik wurde gemeinsam von Dr. Thomas Wimmer von der BVL und Dr. Joachim Damasky vom VDA eröffnet. © BVL/VDA/Bublitz

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„Daten sind die Währung der Zukunft. Das gilt auch in der Logistik. Richtig eingesetzt, schaffen sie Flexibilität und Vernetzung in der Lieferkette. Dadurch werden Transporte effizienter, kostengünstiger und für die Kunden noch attraktiver“, so VDA Präsident Matthias Wissmann. Um diese Potenziale zu realisieren, müssten Daten jedoch zwischen den Unternehmen entlang der Supply Chain transparent ausgetauscht werden.

Leider, so der Tenor beim Forum Automobillogistik, lasse die Bereitschaft für offenen Datenaustausch der Unternehmen noch häufig zu wünschen übrig. Grund dafür sind vielfach Bedenken zur Datensicherheit und dem Nutzungsumfang der Informationen. Abschottung sei jedoch keine Option, meinte dazu Frauke Heistermann vom BVL Vorstand.

Blockchain könnte für Sicherheit sorgen

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Infostände beim FAL 18
Auch beim FAL 18 konnten sich Besucher in den Pausen an zahlreichen Ständen informieren. © BVL/VDA/Bublitz

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Vielmehr könnte die Blockchain dazu beitragen, den Datentransfer zwischen Unternehmen sicher und transparent zu gestalten. Der Grund: Manipulationen bei der Übertragung von Informationen sind auszuschließen. Ein großer Vorteil von Blockchain sei außerdem, so Prof. Boris Düdder von der Universität Kopenhagen, dass Daten von allen Beteiligten einer Supply Chain gleichberechtigt abgerufen werden könnten.

Bevor Blockchain umfassend für die Datenübertragung zum Einsatz kommen könne, müssten noch einige Probleme gelöst werden, meint Frauke Heistermann. So sei die Technologie beispielsweise noch nicht für große Datenmengen bereit, wie sie in der Logistik zwangsläufig anfallen.

Mittelfristig dürften jedoch, da waren sich die meisten Teilnehmer sicher, diese Schwierigkeiten der Vergangenheit angehören. Und so widersprach niemand, als Xinyi Yang, Innovation Project Manager bei Bosch, betonte: „Behalten Sie die Blockchain im Auge. Sie wird die Supply Chain gewaltig verändern.“

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E-Mobilität und Fahrzeugtechnik

Konjunktur hatten auf dem Forum Automobillogistik aber auch andere Themen – so zum Beispiel E-Mobilität. Für sie gab es von Joachim Damasky, VDA Geschäftsführer Technik und Umwelt, ein Bekenntnis. Er wies jedoch darauf hin, dass aber entscheidend sei, dass die Energie für die Stromer aus CO2-neutralen Quellen gewonnen werde und nicht in Kohlekraftwerken. Den hohen Energiebedarf nachhaltig zu sichern, sei eine große Herausforderung – gerade mit Blick auf den Verbrauch von Nutzfahrzeugflotten beim Gütertransport.

Umfassend diskutiert wurden daneben auch autonome Fahrzeuge und Fahrassistenzsysteme. Matthias Wissmann betonte die Chance, die sich durch sie ergeben. So könne die Unfallhäufigkeit deutlich gesenkt und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit von Transporten optimiert werden. „Solche Innovationen müssen durch die Politik mit einem rechtssicheren Rahmen flankiert werden“, so der VDA Präsident. Die künftige Bundesregierung forderte er außerdem auf, entschlossen in die Verkehrswege zu investieren. Denn Digitalisierung und Automatisierung, so Wissmann, benötigten eine Straßeninfrastruktur auf hohem Niveau.

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