Platooning ist eines der Trendthemen der Logistik. DB Schenker, MAN Truck & Bus sowie die Hochschule Fresenius bringen die Technologie zum ersten Mal im Praxistest auf die Straße. Die Test-Lkw erhielt DB Schenker Mitte dieser Woche von MAN an deren Stammsitz in München.

Platooning als Gamechanger

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Eigens für die Schlüsselübergabe war Ewald Kaiser, Chief Operating Officer, von Essen nach München gereist. Beim gemeinsamen Termin mit Dr. Frederik Zohm, Vorstand Forschung und Entwicklung MAN Truck & Bus AG, betonte er die Bedeutung von Platooning und der Kooperation: „Autonomes und vernetztes Fahren wird den Straßengüterverkehr grundlegend verändern. Mit dem Projekt testen wir Platooning erstmals im Logistikalltag. Wir freuen uns daher, dass wir die Fahrzeuge jetzt operativ in die Testläufe einbinden können.“

Dr. Frederik Zohm kommentierte aus Sicht des Lkw-Herstellers: „Dass Platooning technisch funktioniert, haben wir in verschiedenen Vorgängerprojekten wie 2016 in der European Truck Platooning Challenge bereits bewiesen. Die Anpassung dieser Technologie an die realen Alltagsbedingungen der Logistik ist die Herausforderung, die wir jetzt angehen.“

Rahmen und Ziele des Gemeinschaftstests

Die Kooperation, die im Mai letzten Jahres geschlossen wurde, sieht Testfahrten unter Realbedingungen des Regelbetriebs vor. Als Teststrecke wurde die A9 zwischen München und Nürnberg bestimmt.

Hinter dem Steuer der Trucks werden dann zum ersten Mal Berufskraftfahrer statt Testfahrer sitzen. Ihre Berichte und Einschätzungen der Technologie stehen im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeit des dritten Kooperationspartners, der Hochschule Fresenius. „Wir möchten herausfinden, welche Auswirkungen die neue Technologie auf die Fahrer hat. Die Schwerpunkte der Studie liegen auf der neurophysiologischen und psychosozialen Ebene“, erklärt Prof Dr. Christian T. Haas, Leiter des Instituts für komplexe Gesundheitsforschung an der Hochschule Fresenius. „Die Resultate der Untersuchung an der Mensch-Maschine-Schnittstelle sollen unmittelbar zurück in die Technologie-entwicklung fließen.“

Daneben haben die Forscher ein weiteres Interesse. Sie erhoffen sich Erkenntnisse über die Digitalisierung der Arbeitsbedingungen der Fahrer. Diese könnten für kommende Projekte nützlich werden.

[selectivetweet]#Platooning Praxistest: @ManTruckandBus, DB Schenker und ‪@HS_Fresenius‬ testen vernetztes Fahren erstmals im Logistikalltag.‬‬‬[/selectivetweet]

Next Steps: Vorbereitung der Fahrer und Abläufe

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Nachdem DB Schenker die Fahrzeuge erhalten hat, geht es nun an die Vorarbeiten der Tests. Im Fokus steht dabei zunächst, dass die ausgewählten Fahrer vorbereitet werden und ihre Aufgabe kennenlernen. Außerdem organisiert DB Schenker, wie die Testfahrten in die alltäglichen Prozesse eingebunden werden.

Ab April sind bereits vereinzelte Fahrten des Platoons auf der A9 vorgesehen. Aber die Lkw verkehren noch ohne Ladung, um zunächst die Fahrbedingungen im alltäglichen Verkehrsfluss zu untersuchen und die am Projekt beteiligten Fahrer in der Bedienung der Fahrzeuge zu schulen. Dabei werden die Fahrer von den Spezialisten von MAN ProfiDrive intensiv theoretisch und praktisch angeleitet. Geübt wird auch im Fahrsimulator. Die Hochschule Fresenius wird die Fahrer begleiten und ihre Erfahrungen dokumentieren.

Bis zu drei Testfahrten pro Tag

Im Anschluss an die Intensivschulungen beginnen die ersten Testfahrten – zunächst ohne Fracht. Im weiteren Verlauf dieses Jahres werden diese erweitert zu Linienfahrten mit realer Ladung. Geplant ist, dass die Platoons schließlich bis zu dreimal täglich zwischen den DB Schenker Standorten in München und Nürnberg rollen. logistik aktuell bleibt dran und wird Sie weiterhin informieren.

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