DB Schenker hat den Tag der Logistik am 19. April genutzt, um sich bei jungen Menschen als Ausbildungsbetrieb ins Gespräch zu bringen. Was aber sagen die aktuellen Azubis zu einer Lehre bei Deutschlands Top-Logistiker? Und was fällt einem langjährigen Mitarbeiter dazu im Rückblick ein? logistik aktuell hat in Augsburg mit Daniela Hauptmann und Cüneyt Algül gesprochen. Sie ist 20 und absolviert gerade ihr erstes Ausbildungsjahr zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung. Er hat vor 14 Jahren die Lehre als Fachkraft für Lagerwirtschaft abgeschlossen.

logistik aktuell: Herr Algül, vor anderthalb Jahrzehnten haben sie den Beruf gelernt, der heute Fachkraft für Lagerlogistik heißt. Was hat Sie daran interessiert?

Cüneyt Algül: Kurz gesagt: Ich wollte ein bisschen Action. Nichts gegen kaufmännische Tätigkeiten! Aber das Arbeitsleben im Lager ist körperlich aktiver als im Büro. Natürlich planen und organisieren wir viel. Aber ich brauchte anfangs immer auch die Fahrt mit dem Stapler durch die Gänge. Das macht schon Spaß.

Und Sie, Frau Hauptmann, warum gefällt Ihnen die Ausbildung zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung?

Daniela Hauptmann: Auch wir haben das, was Kollege Algül „Action“ nennt. Das Ganze aber mehr vom Schreibtisch aus. Schon im ersten Jahr meiner Ausbildung habe ich persönlichen Kontakt zu unseren Kunden. Das hat Vor- und Nachteile. Einerseits trage ich Verantwortung, was meine Arbeit sicher aufwertet. Andererseits bekomme ich auch schon mal den Verdruss mit, wenn Kunden etwas zu beanstanden haben.

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Stört Sie das?

Daniela Hauptmann: Nein, das stört mich nicht, und es kommt ja auch nicht allzu oft vor. Dafür besitze ich jetzt schon meinen eigenen Aufgabenbereich. Ich fühle mich als vollwertiges Teammitglied. Da muss man auch mal eine stressige Situation aushalten. Zumal die Kontakte überwiegend positiv sind. Mir macht es Spaß, das umzusetzen, was auf dem Schild an unserer Bürotür steht, nämlich Kundenservice. Meine Vorgesetzten ermöglichen es mir, umfassende Erfahrungen zu sammeln. Und das gefällt mir.

Welche beruflichen Ziele verfolgen Sie?

Daniela Hauptmann: Ich möchte nächstes Jahr gerne für ein paar Wochen ins Ausland. Eine Kollegin im zweiten Lehrjahr ist jetzt gerade in Barcelona. Mir wäre London am liebsten. Dort würde ich eine Zusatzqualifikation als Internationale Kauffrau erhalten. Die Entscheidung, ob das klappt, fällt im Spätsommer.
Cüneyt Algül: Auch mich hat von Anfang an die internationale Ausrichtung meines Arbeitgebers interessiert. Unabhängig davon, ob man selbst viel ins Ausland geht: Schenker eröffnet einem den Blick für die Welt.

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Und wie soll es nach der Abschlussprüfung in zwei Jahren weitergehen?

Daniela Hauptmann: Ich möchte auf jeden Fall in diesem Beruf bleiben und hier bei Schenker meinen Weg gehen. Die Chancen, dass Schenker seine Azubis übernimmt, stehen gut.

Herr Algül, was waren Ihre Zielvorstellungen nach dem Abschluss vor 14 Jahren?

Cüneyt Algül: Das hat mich der Standortleiter damals auch gefragt. Und ich habe ihm selbstbewusst geantwortet, dass ich langfristig auf seinen Stuhl will.

Darf man so etwas bei Schenker ungestraft sagen?

Cüneyt Algül: Er ist noch da. Und ich auch. Aber Scherz beiseite: Die Logistik bietet ihren Mitarbeitern ein Menge Entfaltungsmöglichkeiten. Inzwischen bin ich in einer Führungsposition angelangt und im Logistik-Controlling unter anderem für den Einkauf verantwortlich. Natürlich ist meine persönliche Karriereplanung mit 32 Jahren noch nicht abgeschlossen. Ich habe noch einiges vor.

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Was tut das Unternehmen, um seine Mitarbeiter auf höhere Aufgaben vorzubereiten?

Cüneyt Algül: Da kann man eine ganze Palette an Maßnahmen aufzählen. Ich habe in den vergangenen Jahren an mehreren Fortbildungen und Trainings teilgenommen, war einige Wochen an einem anderen deutschen Standort und habe mitgeholfen, dort ein neues Logistikzentrum ans Laufen zu bringen. Das bringt wertvolle Erfahrungen.

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Industrie und Logistik bewegen sich mit Vollgas in Richtung 4.0. Schreckt das die potenziellen Nachwuchskräfte ab, weil sie Angst haben, schon bald nicht mehr gebraucht zu werden?

Cüneyt Algül: Ich denke, das Gegenteil ist der Fall. Gerade der digitale Wandel begeistert doch die jungen Menschen. Denken Sie an Drohnen im Lager oder an komplett automatisierte Prozesse. Das ist die Zukunft. 4.0 entlastet die Menschen von körperlicher Arbeit und spricht die IT-Begeisterten an.
Daniela Hauptmann: Ich bin davon überzeugt, dass wir Menschen auch in 20 Jahren noch jede Menge in Spedition und Logistik zu tun haben werden.

Vielen Dank für dieses Gespräch.

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