Besonders ländliche Regionen profitieren von digital aufeinander abgestimmten Mobilitätslösungen. © deutscher mobilitätspreis
Besonders ländliche Regionen profitieren von digital aufeinander abgestimmten Mobilitätslösungen. © deutscher mobilitätspreis

Anfang August wurden die zehn Gewinner des Deutschen Mobilitätspreises 2019 bekannt gegeben. Wir stellen drei Siegerprojekte vor und beleuchten das diesjährige Motto des Preises: „Intelligent unterwegs:  Menschen bewegen – Lebensräume verbinden“.

Mit dem Deutschen Mobilitätspreis machen die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) Leuchtturmprojekte für intelligente Mobilität in Deutschland öffentlich sichtbar und setzen Impulse für innovative Entwicklung. Ziel ist es, die Chancen digitaler Lösungen für die Mobilität von morgen aufzuzeigen.

2019 stehen die Aspekte der gleichwertigen Lebensverhältnisse im Fokus: Wie können durch die Digitalisierung Mobilitätskonzepte optimiert werden? Wie kann Mobilität einen Beitrag zu mehr Lebensqualität in den unterschiedlichen Lebenswelten leisten? Wie können mit innovativen Mobilitätsangeboten gleichwertige Lebensverhältnisse hergestellt werden? Gebündelt in dem Motto „intelligent unterwegs:  Menschen bewegen – Lebensräume verbinden“ wurden die Gewinnerprojekte danach ausgewählt, inwiefern ihre digitalen Lösungen zukunftsweisende Mobilitätskonzepte ermöglichen.

Der Fokus macht klar, dass Mobilität als Voraussetzung für Inklusion und gesellschaftliche Teilhabe zu verstehen ist: Wie können ländliche Regionen durch modernere Mobilitätskonzepte besser in Arbeitsmarkt und Infrastruktur eingebunden werden? Wie können körperlich beeinträchtigte Menschen durch zugänglichere Mobilität selbstbestimmter Leben? Was kann die Digitalisierung zu einer umwelt- und ressourcenschonenderen Mobilität beitragen? Neue Mobilitätskonzepte sind in der Lage, das gesellschaftliche Zusammenleben nachhaltig zu ändern, in Japan werden sie deswegen auch unter dem Schlagwort Society 5.0 behandelt.

Wir stellen drei Preisträger der insgesamt zehn Gewinner des Deutschen Mobilitätspreises 2019 kurz vor:

DB Medibus – Die rollende Arztpraxis der Deutschen Bahn

Einer der zehn Preisträger ist der der DB Medibus, ein zur mobilen Arztpraxis umgebauter Linienbus der Deutschen Bahn. Er dient in ländlichen Gebieten mit sehr geringer Hausarztdichte der Aufrechterhaltung von medizinischer Versorgung. Der Bus rollt bereits seit Mitte 2018 durch Nord- und Osthessen, wo er erfolgreich im Einsatz getestet wurde.

Auch für betriebsärztliche Untersuchungen, mobile Impfversorgung oder für Gesundheitsveranstaltungen setzt die Deutsche Bahn den Bus ein. Dank der Nachfrage sollen ab Anfang 2020 sieben DB Medibusse auf der Straße unterwegs sein.

Der DB Medibus ist vollgepackt mit modernster Medizin- und Telekommunikationstechnik, die autark über Solarmodule auf dem Dach betrieben wird. © Deutsche Bahn
Der DB Medibus ist vollgepackt mit modernster Medizin- und Telekommunikationstechnik, die autark über Solarmodule auf dem Dach betrieben wird. © Deutsche Bahn AG

Medizinische Geräte wie Ultraschall und EKG sind im DB Medibus ebenso an Bord wie eine telemedizinische Station, mit der der behandelnde Arzt im Bedarfsfall Kontakt zu Fachärzten oder Dolmetschern aufnehmen kann. Die Stromversorgung erfolgt über auf dem Dach des Busses montierte Solarzellen, die zusätzlich drei Hochleistungsakkus aufladen. Die elektrischen Geräte wie Kühlschränke, Klimaanlage und Netzwerktechnik können dadurch emissionsfrei und autark betrieben werden.

Schaeffler Mover – wendig, wandlungsfähig, vollautomatisch

Der Schaeffler Mover von Schaeffler-Paravan ist ein vollautomatisches Shuttle-Fahrzeug. Da alle Technik im Chassis steckt, ist der Aufbau wandlungsfähig. Das Chassis kann für Personenbeförderung genauso eingesetzt werden wie als Zustellfahrzeug für Waren.

Seine vier Räder erlauben jeweils einen Radeinschlag von 90 Grad, sodass sich der Schaeffler Mover bei Bedarf um die eigene Achse drehen kann. Dies macht ihn besonders wendig und zu einem idealen Fahrzeug im städtischen Raum.

Die Straßenlaterne als Smart Pole

Die in Deutschland vorhandene Straßenbeleuchtung bietet eine ideale Infrastruktur, um Städte smarter zu machen. Technisch erweitert können Laternen zu sogenannten Smart Poles werden. Dann übernehmen sie auch die Funktion eines W-Lan Hotspot oder einer E-Auto-Ladestation. Zusätzlich sammeln sie Umweltdaten und informieren über freie Parkplätze in ihrer Nähe.

Die Smart Pole Factory von Innogy führte Pilotprojekte in drei deutschen Städten durch und unterstützte die Verantwortlichen vor Ort bei den Fragen, wo und wie das bestehende Netz aus Straßenlaternen zu Smart Poles umgerüstet werden kann.

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