110 / 5000 Translation results Werden humanoide Roboter bald die Helden der letzten Meile sein? Highlights von der CES. © Agility-Robotik / Ford
110 / 5000 Translation results Werden humanoide Roboter bald die Helden der letzten Meile sein? Highlights von der CES. © Agility-Robotik / Ford

Humanoide Transportroboter, autonome Lieferdroiden oder neuartige Fahrerüberwachungstechnologie: Die Consumer Electronics Show (CES) ist längst auch für die Logistik zur technologischen Informations- und Inspirationsquelle geworden. Über die großen Trends haben wir im ersten Teil unseres CES-Rückblicks informiert. Nun wollen wir einige in Las Vegas präsentierte Produkte für die Letzte Meile vorstellen.

Die letzten Meter

Die technische Lösung für die letzten Meter der Last Mile präsentierte Agility Robotics in Las Vegas. Immer wieder verblüfft der US-amerikanische Roboterexperte mit Lösungen, die in ihrer mechatronischen Ausgereiftheit wie Science-Fiction anmuten. Auf der CES war es ein Roboter, der mit zwei Füßen, zwei Händen und im aufrechtem Gang schon ziemlich humanoid auftritt. Tatsächlich handelt es sich beim „Digit“ um einen menschähnlichen Roboter, der sich nicht nur souverän in der gleichen Umgebung wie ein Mensch bewegen kann, sondern der auch für die autonome Maschine-Mensch-Kollaboration gerüstet ist.

Wichtige Anwendungen für den „Digit“ sind die Lagerlogistik und die Lieferung auf den letzten 15 Metern bis zur Haustür. Insbesondere für die Paketauslieferung haben sich die Entwickler von Agility Robotics so einiges einfallen lassen. Sein besonderes Design ermöglicht es „Digit“, sich zusammenzufalten, um einfach auch in kleineren Lieferfahrzeugen mitgeführt zu werden. Am Ziel angekommen kann der Roboter ein Paket aus dem Fahrzeug holen und die letzten Schritte im Auslieferungsprozess selbsttätig durchführen. Sollte er im realen Einsatz zwischen Fahrzeug und Haustür auf ein unerwartetes Hindernis stoßen, sendet „Digit“ Bilder zurück an das Fahrzeug, wo ein leistungsstarkes und cloudbasiertes Rechensystem in Echtzeit alternative Routen bereitstellt. Dank seines geringen Gewichts bieten die Akkus eine lange Laufzeit, was für die kontinuierliche Arbeit von Paketlieferung unerlässlich ist.

Einer der ersten und besonders prominenten Kunden für den „Digit“ von Agility Robotics ist Ford. Zwei Exemplare dieser neusten Entwicklung hat der Automobilhersteller bereits erworben und sie auch gleich auf der CES präsentiert.

Continental präsentiert hundeähnliche Zustell-Roboter

Auch der Automobilzulieferer Continental arbeitet an futuristischen Lösungen für die Paketzustellung. Auf der CES 2020 zeigte er spektakuläre Hunde-Roboter. Diese sollen in Zusammenarbeit mit autonomen Fahrzeugen Zustellungen auf der letzten Meile effizienter und schneller machen.

Beim eingesetzten Fahrzeug handelt es sich um das Versuchsfahrzeug „CUbE“ (Continental Urban Mobility Experience). CUbe wurde von Continental als Studienplattform entwickelt, um die fahrerlose Mobilität insbesondere in Städten zu ermöglichen. Die Einsatzzwecke von CUbE sollen nun also um den Bereich der Warenlieferung erweitert werden, um Transportkapazitäten besser zu nutzen und Leerlaufzeiten zu reduzieren. Die CUbE Shuttles und die Roboter-Hunde sind elektrisch angetrieben und autonom. Das CUbE-Shuttle kann dabei im Bedarfsfall auch mehrere Lieferroboter befördern. Am Zielort angekommen legen diese die letzten Meter der Waren- und Paketlieferkette selbstständig zurück.

Ein Roboter als Postbote. © Agility / Ford
Ein Roboter als Postbote. © Agility / Ford
Ein Roboter als Postbote. © Agility / Ford
Agility Robotics präsentiert in Las Vegas den homanoiden Transportroboter Digit. © Agility / Ford
CUbe wurde von Continental entwickelt, um die fahrerlose Mobilität insbesondere in Städten zu erforschen. © Continental
CUbe wurde von Continental entwickelt, um die fahrerlose Mobilität insbesondere in Städten zu erforschen. © Continental

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Frieder Schwitzgebel Dr. Frieder Schwitzgebel studierte Philosophie und Physik an den Universitäten Mainz und Dijon und arbeitet seit 1996 als Unternehmensjournalist. Er ist Dozent für Wirtschaftsphilosophie an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Wiesbaden. Seine Schwerpunkte sind Neue Technologien, Kontraktlogistik und die Plattformökonomie.