Das neue DB Schenker Umschlagterminal in Neufahrn entstand durch sukzessiven Abriss der Bestandsgebäude im laufenden Betrieb © Fuchs Bau GmbH
Das neue DB Schenker Umschlagterminal in Neufahrn entstand durch sukzessiven Abriss der Bestandsgebäude im laufenden Betrieb © Fuchs Bau GmbH

„Was sich hier im Umschlagterminal Neufahrn in den vergangenen drei Jahren abgespielt hat, gab es in der Geschichte von Schenker Deutschland noch nie. Um an unserem strategisch wichtig Standort Neufahrn bei München wachsen zu können, schmiedeten wir den ambitionierten Plan, während des laufenden Betriebes im Bestand neu zu bauen. Wir kämpften gemeinsam für dieses Vorhaben – und nun haben wir es geschafft.“ So fasst Manfred John, Leiter der DB Schenker Geschäftsstelle Landverkehr München, den erfolgreichen Abschluss eines ganz besonderen Bauprojektes in Neufahrn zusammen.

Wachstum am Traditionsstandort

DB Schenker wollte in Neufahrn deutlich wachsen und das bestehende, baulich bis ins Jahr 1985 zurückreichende Terminal durch eine technisch zeitgemäße Anlage ersetzen. Doch für einen Neubau war in Neufahrn kein geeignetes Gelände in Sicht. Und da die geographische Lage am alten Standort sowohl für den Fern- als auch für den Nahverkehr perfekt passte, entstand die Idee, genau dort, auf eigenem Grund, neu zu bauen – und zwar im laufenden Betrieb.

So entschied sich das Unternehmen 2017 zu einem vollständigen Neubau auf dem Bestandsgrundstück. In einem planerischen und organisatorischen Meisterstück wurden bei komplett weiterlaufendem Betrieb in drei Teilabschnitten sämtliche Umschlaghallen abgerissen und anschließend vergrößert sowie mit neuster Technik ausgestattet wieder aufgebaut.

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In bester Kooperation zwischen Landverkehrs-Geschäftsstelle München und Unternehmenszentrale sowie der Gemeinde Neufahrn, dem Landkreis und lokalen Bauunternehmen wurde das Mammutprojekt im Zeitplan umgesetzt. Entstanden ist ein hochmodernes Umschlagterminal mit rund 9.800 m² Logistikfläche, 126 Überladebrücken, 3.600 m² neuer Bürofläche.

Logistik auf Hochtouren

Bedarf für die neue Speditionsanlage ist uneingeschränkt vorhanden. „Nun können wir voll durchstarten, unsere wichtiger werdende Rolle im DB Schenker-Netzwerk als Tor zum Süden, nach Österreich und Italien ausbauen und neue Märkte erschließen“ kommentiert Geschäftsleiter Manfred John die ehrgeizigen Pläne.

Mit dem neuen Terminal verfügt der Standort Neufahrn über eines der modernsten Landverkehrsterminals der Schenker Deutschland AG. Im Dreischichtbetrieb werden täglich zwischen 3.000 bis 3.500 Sendungen mit einem Volumen von 1.300 Tonnen umgesetzt. Der Neubau im Bestand wurde für eine umfangreiche Modernisierung der Lagertechnik und IT genutzt. Zugleich legte DB Schenker höchsten Wert auf die Schaffung eines gesundheitsförderlichen und sicheren Arbeitsumfeldes. Von der tageslichtgesteuerten LED-Beleuchtung bis zur Feinstaubfilteranlage und der Fahrspurtemperierung sorgt zeitgemäße Gebäudetechnik für beste Arbeitsbedingungen.

Neufahrn fit für die Zukunft

Am Standort in Neufahrn wird mit diesem Neubauprojekt eine sehr erfolgreiche Logistisch-Tradition fortgesetzt. Die Anlage in der Zeppelinstraße besteht seit 1985, zunächst unter Rhenus Weichelt. Schenker hat Rhenus Weichelt im Jahre 1990 übernommen. Im Jahre 2002 wurden die beiden Münchener Schenker Geschäftsstellen zusammengelegt. Die Mitarbeiter aus der Landsberger Straße in München zogen nach Neufahrn. Auch das DB Tochterunternehmen TRANSA befindet sich seit 2016 am Standort.

Nach den umfangreichen Investitionen stehen die Zeichen am Standort nun auf Wachstum. Daran ändern auch die derzeit durch Corona belasteten Konjunkturbedingungen nichts. Geschäftsstellenleiter Manfred John: „Dieses Bauvorhaben war eine Mega-Herausforderung für uns alle. Aber es hat sich gelohnt. So kann sich Schenker der Welt zeigen und in der Zukunft erfolgreich sein.“

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Frieder Schwitzgebel Dr. Frieder Schwitzgebel studierte Philosophie und Physik an den Universitäten Mainz und Dijon und arbeitet seit 1996 als Unternehmensjournalist. Er ist Dozent für Wirtschaftsphilosophie an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Wiesbaden. Seine Schwerpunkte sind Neue Technologien, Kontraktlogistik und die Plattformökonomie.