Paneldiskussion mit Erik Wirsing zum Hyperloop - eines der Highlights auf der diesjährigen Hypermotion © DB Schenker
Paneldiskussion mit Erik Wirsing zum Hyperloop – eines der Highlights auf der diesjährigen Hypermotion © DB Schenker

Sie waren gekommen, um einen Blick in die Zukunft von Mobilität und Logistik zu werfen: Unternehmerinnen und Unternehmer, Innovatoren und Start-ups diskutierten und präsentierten auf der diesjährigen Hypermotion Messe und Konferenz vom 14. bis 16. September in Frankfurt am Main.

Es ging um CO2-Neutralität, Elektromobilität, Verkehr und Transport in der Stadt von morgen, die multimodale Vernetzung von Verkehrsträgern, die smarte digitale Supply Chain und die Mega-Innovation Hyperloop. Wir schauen, ob das alles noch logistische Zukunftsmusik ist, oder ob die Hypermotion schon handfeste Lösungen präsentieren konnte.

Hohes Interesse an zukunftsweisenden Konzepten für Mobilität und Logistik

Die Hypermotion fand in diesem Jahr hybrid statt: Als Live-Angebot auf dem Messegelände und in der digitalen Verlängerung als Online-Event. Nach eineinhalb Jahren Zwangspause waren die Erwartungen so hoch wie schon lange nicht mehr.

Entsprechend groß war auch die Beteiligung: An der Hypermotion Frankfurt und der parallel stattfinden Sonderausgabe der Automechanika Frankfurt “digital plus” beteiligten sich 388 Aussteller. Etwas mehr als die Hälfte präsentierten sich live vor Ort, die übrigen online. Rund 10.000 Besucher aus 70 Ländern verfolgten das Programm live in Frankfurt und online. Zwei Drittel nutzen dabei die digitalen Features wie zum Beispiel Livestreams, intelligentes Matchmaking und 1-zu-1 Videocalls. Wie die Veranstalter mitteilten, fanden auf der digitalen Plattform rund 25.000 Interaktionen statt. 21.000 Mal wurden die Streams geschaut und 1.600 Videocalls durchgeführt.

Intelligente Lieferketten, Urbane Logistik- und Mobilitätskonzepte

Die weitere Digitalisierung der Supply Chain war eines der Haupthemen der diesjährigen Hypermotion. Um die globalen Lieferketten transparenter und resilienter zu machen, sind intermodale und datenbasierte Konzepte wie KI-basierte Applikationen oder moderne Sensorik nötig. Zahleiche Unternehmen präsentierten hierzu ihre Lösungen und Produkte.

Das gilt ebenso für das große Feld der Urbanen Logistik. Bei Vorträgen, Diskussionen sowie den realen und digitalen Messepräsenzen zeigten zahlreiche Anbieter ihre Lösungsansätze gegen steigendes Verkehrsaufkommen, Lärm und Feinstaubbelastung. Das Spektrum der integrierten Konzepte für urbane Mobilität reichte von Mikrohubs über smarte Carsharing-Modelle bis zu Verkehr mit Drohnen oder Seilbahnen. Eine große Rolle spielten dabei selbstverständlich die E-Mobilität.

Hypermotion 2021: Am Stand des Bundesverbands Elektromobilität (© Messe Frankfurt Exhibition GmbH)
Hypermotion 2021: Am Stand des Bundesverbands Elektromobilität (© Messe Frankfurt Exhibition GmbH)

Hype um Hyperloop – Diskussion mit Erik Wirsing

Eine Premiere für die Hypermotion war die erste internationale Hyperloop Conference am 16. September 2021. Hier kamen bei Vorträgen und Diskussionen verschiedene Akteure aus dem Hyperloop-Ecosystem zu Wort: Verkehrsunternehmen, Start-ups oder Infrastrukturunternehmen. Sara Luchain, Director of Passenger Experience bei Virgin Hyperloop, sprach beispielsweise über die Erfahrungen der weltweit ersten Hyperloop-Testfahrt durch die Wüste von Las Vegas im November 2020.

Eröffnet wurde die Hyperloop Konferenz übrigens von Keir Fitch, Head of Unit Rail Safety & Interoperability – DG Move European Commission und Thomas Jarzombek, Beauftragter für digitale Wirtschaft und Start-ups und Koordinator für Luft- und Raumfahrt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Die politische Relevanz des Themas wurde damit eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Paneldiskussion auf der Hypermotion. Erik Wirsing, Vice President Global Innovation bei DB Schenker (in der Mitte) diskutiert die Chance der Hyperloop Technologie. (© DB Schenker)
Paneldiskussion auf der Hypermotion. Erik Wirsing, Vice President Global Innovation bei DB Schenker (in der Mitte) diskutiert die Chance der Hyperloop Technologie. (© DB Schenker)

Den Abschluss der Hyperloop Conference bildete eine Paneldiskussion „Challenges in the Hyperloop Ecosystem for Freight Transportation“ unter Beteiligung von Erik Wirsing, Vice President Global Innovation bei DB Schenker. Er repräsentierte in dieser Hyperloop Expertenrunde die Nutzersicht im Güterverkehr. Seinen Eindruck fasst er sehr positiv wie folgt zusammen: „Endlich wieder eine echte Konferenz mit einem spannenden und zukunftsweisenden Thema! Wer immer noch glaubt, das sei reine Science Fiction, hat sich heute als falsch erwiesen! Die Technologie ist umweltfreundlich, schnell, autonom und vor allem einsatzbereit. Wir sind alle bereit und hungrig nach Innovationen.“

Fortgeführt werden die Diskussionen zu Hyperloop und weiteren Innovationsthemen der Logistik auf der Hypermotion in Dubai vom 2. bis 4. November 2021.

About the Author

Frieder Schwitzgebel Dr. Frieder Schwitzgebel studierte Philosophie und Physik an den Universitäten Mainz und Dijon und arbeitet seit 1996 als Unternehmensjournalist. Er ist Dozent für Wirtschaftsphilosophie an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Wiesbaden. Seine Schwerpunkte sind Neue Technologien, Kontraktlogistik und die Plattformökonomie.